Alle Jahre wieder trifft sich der Hessische Leistungssport in Hungen zur Hessischenmeisterschaft. Wir wissen aber gar nicht so recht, wie wir die Hessische in Hungen in Worte fassen sollen. Was überwiegt am Ende: Freude oder Enttäuschung?Jeder trägt sein kleines Päckchen an Erinnerungen mit sich. Wir wollen euch an unserer teilhaben lassen.

Am Samstag ging es morgens relativ entspannt und zu einer humanen Uhrzeit los. Sachen packen und vier Pferde auf den Hänger stellen. In Hungen angekommen haben wir unser Molzbach Lager aufgebaut. Am Ende ähnelte das Creative Chaos zwar mehr einem Saustall aber gut. Tina hat Bobby eine Runde bewegt und dann startete auch schon die Verfassungsprüfung. Mit dabei waren neben Bobby noch Willi, Calle und Brax (der aber nicht in die Verfassung musste). Chaos-Calle hatten wir auch nur als Puffer im Gepäck. Nach den Ereignissen der letzten Woche wollten wir auf Nummer sicher gehen. Bobby bekam aber die Startfreigabe, sodass die Einzels wie geplant auf unserem Riesenbaby turnen konnten. Die Erleichterung war an dieser Stelle riesig.

Nach der Verfassung turnte das Team 1 auch schon die Pflicht. Mit dem zweiten Platz konnten wir leben, auch wenn wir lieber die Pflichtleistung von Butzbach abgerufen hätten. Dieses Mal haben sich einfach zu viele Fehler eingeschlichen. Die Kür lief dafür umso besser, zwei kleine Haker am Anfang und ein kurzzeitig festhängender Peitschenschlag, aber trotzdem eine coole Nummer. Den zweiten Platz konnten wir mit in den Finaltag nehmen. 

Nach dem Team haben sich die Einzels bereit gemacht. Mella turnte auf Brax in der Kategorie L. Begleitet hat uns außerdem Nils von den Lauterbachern. Er zeigte mit nur einem Training eine solide Runde und sicherte sich den 3. Platz. Das Einzel von Mella fing mit der Pflicht gut an. Die Kür wollte aber an dem Tag einfach nicht klappen. Am Ende ein enttäuschender 9. Platz. Beim nächsten Mal klappt das Ganze bestimmt wieder besser. Fia erturnte sich mit einer guten Pflicht und einer super coolen Kür den 2. Platz bei den M-/S-Einzels. Und auch bei Lisa ist’s geflutscht. Nach dem ersten Umlauf sprang Rang 3 bei den Junioren heraus. Mal abgesehen von einem Fehler am Ende von Leos Kür, lief auch ihre Vorstellung glatt und wurde mit dem 6. Platz belohnt. Sprich unsere Einzel Ladys qualifizierten sich alle für den 2. Umlauf und hatten Chancen auf das Treppchen. Wie krass wären denn drei oder sogar vier Medaillen auf der HM?!?!?!

Müde und kaputt packten wir unseren Kram zusammen und fuhren nach Hause. Da wurden die Pferde noch schnell auf die Weide gebracht. Auch Champions schlafen gerne im Freien.

Am nächsten Morgen starteten wir gewohnt früh um vier Uhr in den Tag. Haare machen, Pferde von der Weide holen und dann Gustav, Willi und Bobby verladen. Gustav ist für das M-Team eingesprungen, damit Bobby keine Doppelbelastung hatte und sich voll und ganz auf die Einzelstarts konzentrieren konnte. Vor Ort wurde der Stauraumwunderbus ausgeladen und die Zelte für den Tag aufgeschlagen. Unsere Pferde chillten direkt auf der nächsten Weide. Pferd müsste man einfach sein.

Auch bei unserem M-Team lief die Pflicht nicht wie gewohnt. Aber auf einem ungewohnten Vierbeiner fällt es eben schwerer. Die Kür hatte dann den gewünschten Flow. Abspracheprobleme im letzten 3er minderten unsere Meinung zu dem Programm nicht. In der Siegerehrung erzielten wir doch tatsächlich den 3. Platz. Und Gustav konnte mit tollen Pferdenoten glänzen. Hier merken wir einfach, dass wir auf jedem Pferd irgendwie unsere Leistung abrufen können. Die Trainings auf unterschiedlichen Pferden kommen uns immer wieder zu Gute. 

Lange Zeit zum verschnaufen blieb nicht, denn Fia turnte direkt nach der Siegerehrung im Technik. Zwar konnte Fia ihre Paradeübung Technikrolle nicht fehlerfrei zeigen aber für einen Moment kam sogar ein freihändiges Röllchen raus. Sie konnte sogar das Technik für sich entscheiden. Direkt im Anschluss war Leonie, ebenfalls mit Bobby, an der Reihe (keine 10 Minuten später). In der Trabrunde wurde Bobby aber plötzlich nicht mehr angeklingelt. Er sei am heutigen Tag nicht taktrein. Die Enttäuschung und Wut war natürlich riesig. Denn sowohl Leonie, als auch Lisa und Sofia konnten nicht den Sprung aufs Treppchen wagen, obwohl die Welt fünf Minuten früher noch in Ordnung war. Selbst Menschen mit anatomisch bedingten Beeinträchtigungen können Spitzensportler sein. Warum lasse ich ein Pferd durch die Verfassungsprüfung, wenn ich es so nicht sehen möchte? Dann wären die Turnierplätze demnächst übrigens ziemlich leer. Wir konnten nichts daran ändern und sind faire Sportler. Deshalb akzeptieren wir das Richterurteil, auch wenn es für uns nicht nachvollziehbar ist. 

In kürzester Zeit musste neue Motivation gefasst werden, denn das Juniorteam turnte nach einmal die Kür. Der Anfang war etwas unsauber. Verständlicherweise litt die Konzentration unter dem Vorfall. Dann verhedderte sich Tati mit dem Peitschenschlag in der Beregnungsanlage der Halle. Während wir Kür turnten versuchte sie die Peitsche zu entfernen, was nicht gelang. Willi erschrak wegen der Bewegungen aus der Mitte und Leo verabschiedete sich vom Pferd. Die neue Peitsche kam schnell und so turnten wir dir Kür profihaft zu Ende, während einer von uns den Peitschenhalter in der Mitte spielte. Hinter Tati im Kreis umher rennen können wir jetzt. In der Kür würden wir zwar dritter, aber wir konnten den zweiten Rang halten und somit den Vizetitel der Junis mit nach Hause nehmen.

Da der Tag früh zu Ende ging konnten wir zu Hause sogar nach das Deutschlandspiel begutachten und ein wenig Lisas 18. Geburtstag feiern. Das Molzbacher Urgestein verabschiedet sich nämlich aus dem Juniorensport und wird im nächsten Jahr den Sprung zu den Senioren wagen und gemeinsam mit Sofia abgehen.

Wir möchten allen Siegern und Platzierten der HM gratulieren. Yvonne du obercoole Zwiebel hast endlich auch alleine den Titel abgeräumt. Über den Start von Nina haben wir uns besonders gefreut. Und Lea hat bestimmt zwar unverhofft aber dennoch verdient den Sprung aufs Stockerl geschafft. Laura hat sich selbst mit zwei tollen Runden für ihre Arbeit belohnt. Zwerg Kimberly hat mit einer abgezockten Vorstellung zurecht den Zweiten gesichert. Aachen-Freundin Kaylie machte das Treppchen verdient komplett. Mit den Juniorteams haben wir uns einen harten Fight geliefert und es hätte am Ende jeder oben stehen können. Lieber Hungener, liebe Butzbacher es hat Spaß mit euch gemacht.

Jetzt verabschieden wir uns in den Sommer und unsere Pferde machen erst Mal Voltiurlaub. Dann haben wir auch endlich wieder Zeit für den Nachwuchs, der bereits in den Startlöchern steht.

Vielen Dank an...

...alle Freunde, Verwandte und Fans. Es hat, wie immer mit euch, eine riesen Freude bereitet.

...Familie Baier für den fahrbaren Untersatz 

...Conny für den zweiten Hänger 

...Chris für das Pavillon

...Nina, Ted und Paula für die tollen Fotos 

...die lieben Hungener für die tolle Veranstaltung