Da fahren wir noch so gerne zu unseren Freunden nach Hungen. Aber Hungen ist irgendwie nicht so ein glückliches Pflaster für uns. Mit Sack und Pack machten wir uns samstags auf die Fahrt nach Hungen. Bobby, der ein letztes Mal für Willi einspringen sollte bekam eine Box direkt am Stall bei der Reitanlage. Das bedeutete schon einmal großes Glück für uns. Lässt sich das Riesenbaby nämlich gar nicht gerne Spazieren führen, sondern marschiert innerhalb weniger Sekunden in die Freiheit. Deswegen hatte wir auch ein wenig bammel vor der Verfassungsprüfung. Nicht, dass der Lange das Weite sucht und auf die angrenzende Straße galoppiert. Bobby hat uns aber einmal mehr gezeigt, was für ein tolles Tier in ihm steckt und trabte souverän durch die Verfassung.
Fertig machen für die Pflicht, Wettkampfmodus einschalten und die Trainingsleistung abrufen. Das war der eigentliche Plan, der zu beginn auch aufzugehen schien. Bis Chiara Wende turnte und schon bei der Landung klar war, dass sie so nicht weiter turnen kann. Die Prüfung wurde kurz unterbrochen und die beiden letzten Voltis mussten danach noch die Pflicht absolvieren.
Schockminuten - was tun? Aufgeben war weder in unserem, noch in Chiaras Sinne. Sind wir doch alles Kämpfer und fighten bis zum bitteren Ende. Also blieb uns nicht anderes über als die Kür umzuwerfen, Chiara auszuplanen und uns um das verletzte Gurkenkind zu kümmern. Wir wollten also die Kür mit 5 Voltigieren turnen, was ab er leider nicht so einfach war. Kurz bevor wir zur Kür einlaufen wollten, wurde uns mitgeteilt, dass Chiara, auch wenn sie nicht mitturnt, trotzdem mit einlaufen muss. Ansonsten würden wir vom Wettkampf disqualifiziert. Innerhalb weniger Sekunden schlüpfte Chiara in ein Trikot und nahm all ihre Kräfte zusammen. Die Kür klappte dann erstaunlich gut und wir waren mit der Leistung zufrieden.
Am Abend zeigten Lisa und Sofia ihr Einzelprogramm. Beide kamen sauber durch die Pflicht und auch die Kür konnte sich sehen lassen. Für Sofia reichte es am Ende nur ganz knapp nicht für den 2. Umlauf.
Am Sonntag wollten wir die Kür noch einmal genau so sauber zeigen, wie es uns am Vortag gelungen war. Was auch zur Freude aller funktionierte. Lisa konnte sich im zweiten Umlauf noch einmal steigern und sich in der Endwertung über Rang Sieben freuen.
Nach langen Untersuchungen haben die Ärzte bei Chiara einen Bänderriss festgestellt. In der letzten Ferienwoche wurde das Kreuzband in einer Fachklinik repariert und sie befindet sich so langsam im Aufbautraining. Die Bänder sind ganz nur die Muskeln müssen erst alle mobilisiert werden. Hoffentlich können wir bald wieder mit ihr gemeinsam im Zirkel stehen.
Vielen Dank an...
... Familie Baier, für den fahrbaren Untersatz
... Ted, für die wunderschönen Bilder
... Marion, für die schnelle Versorgung und das Kümmern. Es ist eben doch gut eine Krankenschwester dabei zu haben
... Chiara, fürs Zähne zusammenbeißen und das Mut machen. Du hast jede Sekunde an uns geglaubt
... die lieben Hungener, bei denen wir uns immer wie zu Hause fühlen
... an alle, die uns mit ihren netten Worten aufgemuntert haben